
Liebe und Hass sind psychische Grundkräfte seit Menschengedenken. Es ist Erich Fromms Sensibilität für gesellschaftliche Entwicklungen zuzuschreiben, dass er eine tief reichende Änderung dieser Grundkräfte im Zwanzigsten Jahrhundert wahrnahm: Der Hass auf andere, die Umwelt und auf sich selbst wird immer mehr zu einer Lust an der Zerstörung um der Zerstörung willen. Menschen fühlen sich immer mehr von allem Leblosen angezogen und von dem, was mit Gewalt bewirkt werden kann. Fromm nannte diese Grundstrebung eine Liebe zum Toten: „Nekrophilie“. Ihr zu begegnen kann man nur mit einer ebenso entschiedenen Liebe zu allem Lebendigen, zu einer „Biophilie“, zu allem, was wächst und sich entfaltet. Der Beitrag ‚Die Faszination der Gewalt und die Liebe zum Leben‘ veranschaulicht diese Grundkräfte der „Biophilie“ und „Nekrophilie“ in einfachen Worten und mit anschaulichen Beispielen.
Author

Erich Fromm, Ph.D. (Sociology, University of Heidelberg, 1922), was a psychoanalyst and social philosopher who explored the interaction between psychology and society, and held various professorships in psychology in the U.S. and Mexico in the mid-20th century. Fromm's theory is a rather unique blend of Freud and Marx. Freud, of course, emphasized the unconscious, biological drives, repression, and so on. In other words, Freud postulated that our characters were determined by biology. Marx, on the other hand, saw people as determined by their society, and most especially by their economic systems.