
Die Erzählung Langsame Heimkehr endet, als das Flugzeug zur Landung auf dem Kontinent ansetzt. Der erste Satz der Lehre der Sainte-Victoire lautet: »Nach Europa zurückgekehrt, brauchte ich die tägliche Schrift und las vieles neu.« Aus Sorger, dem »Helden« der Langsamen Heimkehr, ist der Autor geworden, der sich nach dem Recht zu schreiben fragt. Nicht in Form eines Traktates, sondern als eine Erzählung von Wanderungen in der Provence—von den Auseinandersetzungen mit dem Mont Sainte-Victoire und dessen Abbildern, »Verwirklichungen«, auf den Gemälden Cézannes—, zum Mont Valérien in Paris oder »auf« den Havelberg in Berlin und—schließlich—im Morzger Wald bei Salzburg. Die zweite Begegnung mit der Sainte-Victoire und Cézanne, »dem Menschheitslehrer der Jetztzeit«, erlaubt es Handke, eine Poetik, seine Poetik, zu schreiben als die »Lehre« der Sainte-Victoire. Das »Recht, zu schreiben« gründet sich für ihn auf die Erfahrung des Zusammenhangs, der Verwandtschaft, zwischen dem Ich und den Dingen; Ziel des Autors Peter Handke ist es, »diesen Zusammenhang, in einer treuestiftenden Form!, weiterzugeben«.
Author

Peter Handke (* 6. Dezember 1942 in Griffen, Kärnten) ist ein österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. Peter Handke is an Avant-garde Austrian novelist and playwright. His body of work has been awarded numerous literary prizes, including the Nobel Prize in Literature in 2019. He has also collaborated with German director Wim Wenders, writing the script for The Wrong Move and co-writing the screenplay for Wings of Desire.