
Anläßlich Hermann Hesses 100. Geburtstag am 2. Juli 1977 hat Walter Schmögner eine von Hesses frappierendsten und aktuellsten Geschichten ausgewählt und illustriert, sein Märchen Die Stadt. In atemberaubender erzählerischer Raffung gibt diese bereits 1910 entstandene Fabel einen kompletten kultur- und entwicklungsgeschichtlichen Abriß unserer Zivilisation. Wie aus der Perspektive eines Historikers oder Naturwissenschaftlers, dem erst seine Unbefangenheit und innere Distanz vom Untersuchungsobjekt die größtmögliche Objektivität erlaubt, wird hier in ebenso charakteristischer wie tragikomischer Reihenfolge der Aufstieg und Verfall eines menschlichen Siedlungsgebietes dargestellt. Was da unter der Devise »Fortschritt« gleichzeitig mit der Erschließung von Erdölfeldern aus dem Boden gestampft wird und in entlarvender Folgerichtigkeit vom ersten Warenhaus und Geldinstitut über den Alkoholgegnerbund bis zum Spiritistenverein, zur bayrischen Bierhalle und schließlich auch zur Kultur sich in Symbiose entwickelt, ist eine Vorwegnahme von Fragestellungen, welchen sich heute, ein halbes Jahrhundert nach der Entstehung dieses »Märchens«, ganze Zweige der wissenschaftlichen Forschung zugewandt haben. Walter Schmögner hat, Seite für Seite, dieses große Thema in farbigen Bildern dargestellt. Mit welcher Sensibilität, mit welcher Intelligenz hat Schmögner die Fabel aufgegriffen - sich ganz ihr unterordnend hat er sie neu geschaffen. Das Buch ist zu einem Stück Geschichte unserer Zeit und unserer Zukunft geworden.
Authors

Many works, including Siddhartha (1922) and Steppenwolf (1927), of German-born Swiss writer Hermann Hesse concern the struggle of the individual to find wholeness and meaning in life; he won the Nobel Prize for literature in 1946. Other best-known works of this poet, novelist, and painter include The Glass Bead Game , which, also known as Magister Ludi, explore a search of an individual for spirituality outside society. In his time, Hesse was a popular and influential author in the German-speaking world; worldwide fame only came later. Young Germans desiring a different and more "natural" way of life at the time of great economic and technological progress in the country, received enthusiastically Peter Camenzind , first great novel of Hesse. Throughout Germany, people named many schools. In 1964, people founded the Calwer Hermann-Hesse-Preis, awarded biennially, alternately to a German-language literary journal or to the translator of work of Hesse to a foreign language. The city of Karlsruhe, Germany, also associates a Hermann Hesse prize.