
„Ich hab einen echten Coup gelandet“, gesteht Lilli der Ich-Erzählerin von Christine Nöstlingers Buch mit stolz geschwellter Brust: „nur schade, dass er geheim bleiben muss. Weil dafür würde mir das Verdienstkreuz erster Klasse in Platin mit Diamanten gebühren.“. Klar, dass hier nicht das Bundesverdienstkreuz am Band gemeint ist. Vielmehr geht es um das Verdienstkreuz für unverfrorene Schülerfrechheit, und das steht Lilli tatsächlich zu. Denn Lehrerin Dr. Bär—genannt die Tanzbärin—hat Lilli wieder einmal vor die Tür gesetzt. Als dann die Tanzbärin an Lilli vorbeigestiefelt ist, ist ihr der Stapel mit Matheheften aus der Hand gerutscht. Ein Heft fällt Lilli genau vor die Füße: ausgerechnet das von Armin, der der Klassenschwächling ist. Flugs sind die Matheaufgaben verbessert—und Lilli ist mitten drin in einem witzigen Abenteuer… Glücklicherweise ist Lillis Soupercoup mitnichten geheim geblieben. Das verdanken wir dem bezaubernden Streichebuch Christine Nöstlingers, die uns schon mit zahlreichen geistreichen, spannenden und komischen Geschichten erfreut hat. Wie Lilli dem Armin schließlich Nachhilfe geben muss, wie der Armin dann sogar mit Lilli und ihrer Freundin Marlen in Urlaub fährt—und wie sich der Bursche am Ende als doch gar nicht so übel erweist, davon erzählt Lillis Soupercoup. Wenn es das Verdienstkreuz für gute Kinder- und Jugendliteratur gäbe, die Nöstlinger hätte es einmal mehr verdient. —Stefan Kellerer
Author
Christine Nöstlinger was an Austrian writer best known for children's books. By her own admission, Nöstlinger was a wild and angry child. After finishing high school, she wanted to become an artist, and studied graphic arts at the Academy of Applied Arts in Vienna. She worked as a graphic artist for a few years, before marrying a journalist, Ernst Nöstlinger, with whom she had two daughters. The majority of Nöstlinger's production is literature for children and for young people, and she also writes for television, radio and newspapers. She centres on the needs of children in her work, with an anti-authoritarian bent. She does not shy away from tackling difficult subjects like racism, discrimination and self-isolation. Her first book was Die feuerrote Friederike, published in 1970, which she illustrated herself. The book was published in English in 1975 as Fiery Frederica. Awards and recognition: Deutscher Jugendliteraturpreis (German Youth Literature Prize) 1973, 1988 Friedrich Bödecker Prize 1972 Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Viennese Youth Literature Prize) (five-time winner) Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (Austrian Youth Literature Prize) 1974, 1979 Hans Christian Andersen Award 1984 Tolereis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 1998 Zürcher Kinderbuchpreis "La vache qui lit" (Zurich Youth Literature Prize) 1990 Erster Preis der Stiftung Buchkunst 1993 The inaugural Marsh Award for Children's Literature in Translation for Der Hund kommt! (English: A Dog's Life, translated by Anthea Bell) 1996 Wildweibchenpreis 2002 Astrid Lindgren Memorial Award 2003