
Joseph Roths scharfe Beobachtungsgabe und minutiöse Prosa, die seine Romane und Feuilletons auszeichnen, lassen sich auch in seinen kunstvollen Erzählungen bewundern. Der chronologische Aufbau der zwischen 1916 und 1939 entstandenen Erzählungen vermittelt ein genaues Bild von der literarischen Entwicklung Joseph Roths: Der Bogen seiner Erzählkunst spannt sich vom Frühwerk Der Vorzugsschüler über Die Legende vom heiligen Trinker, »eine der schönsten Legenden, die im 20. Jahrhundert gedichtet wurde« (Marcel Reich-Ranicki), zur Novelle Der Leviathan, Roths letzter gleichnishafter Erzählung vom Korallenhändler Nissen Pizenik. Joseph Roth erzählt lauter alltägliche Geschichten, bevölkert von lauter traurigen Figuren, die lauter unglückliche Schicksale haben. Wie er diese Verliebten und Sonderlinge, diese Schmuggler und Rittmeister, Huren und Eisenbahner, Briefträger und Lehrer mit leichter Hand in unvergessliche Figuren verwandelt, grenzt an Zauberei und ist doch nichts als große Literatur. Inhalt:
- Der Vorzugsschüler (1916)
- Barbara (1918)
- Karriere (1920)
- Von dem Orte, von dem ich jetzt sprechen will... (undat.)
- Kranke Menschheit (undat.)
- Immer seltener werden in dieser Welt... (undat.)
- Das Kartell (1923)
- April (1925)
- Der blinde Spiegel (1925)
- Das reiche Haus gegenüber, Novelle (1928)
- Erdbeeren (1929)
- Heute früh kam ein Brief... (undat.)
- Jugend (undat.)
- Stationschef Fallmerayer (1933)
- Triumph der Schönheit, Novelle (1935)
- Die Büste des Kaisers, Novelle (1935)
- Die Legende vom heiligen Trinker, Novelle (1939)
- Der Leviathan, Novelle (1940)