
„Wo Europa anfängt“ beginnt so: „Reisen hieß für meine Großmutter, fremdes Wasser zu trinken. Andere Orte, anderes Wasser.“ Eine Frau ist mit der transsibirischen Eisenbahn von Japan nach Moskau, nach Europa unterwegs. Ihre Reise besteht aus Tagebuchaufzeichnungen, Träumen und dem, was sie später erinnert. Irgendwann kommt sie in Europa an. In der nächsten Geschichte übertritt sie in umgekehrter Richtung reale und surreale Grenzen zwischen West und Ost - auf einer Reise nach Leipzig. In der Erzählung „Ein Gast“ wohnt sie schließlich in einem „fremden“ Land, über dessen Besonderheiten sie für ein japanisches Magazin berichten muss. Eines Tages kauft sie ein Hörbuch. Und die weibliche Stimme daraus hört nicht mehr auf zu erzählen ... ein unheimlicher Gast. Es sind Reisen durch die Zeit, durch verschiedene Kulturen, in Zwischenräume, zwischen Asien und Europa, aus der Heimat in die Fremde, aus der Kindheit ins Erwachsensein, aus magischer Vorzeit in die Zukunft. "Unterwegs ist ihr altes Ich regelrecht zerbrochen. Aber das ist in der Welt Tawadas ein Augenblick des Lebens." (Sibylle Cramer, Süddt. Ztg. zu „Wo Europa anfängt“) "Mit ihrer ebenso abgründigen wie leichtfüssigen, fein verästelt aufgebauten Erzählung ist ihr ein literarisch faszinierender Schritt auf den Kontinent neuer Wahrnehmungs-, Fühl- und Denkweisen gelungen." (WoZ zu „Ein Gast“)
Author

Yōko Tawada (多和田葉子 Tawada Yōko, born March 23, 1960) is a Japanese writer currently living in Berlin, Germany. She writes in both Japanese and German. Tawada was born in Tokyo, received her undergraduate education at Waseda University in 1982 with a major in Russian literature, then studied at Hamburg University where she received a master's degree in contemporary German literature. She received her doctorate in German literature at the University of Zurich. In 1987 she published Nur da wo du bist da ist nichts—Anata no iru tokoro dake nani mo nai (A Void Only Where You Are), a collection of poems in a German and Japanese bilingual edition. Tawada's Missing Heels received the Gunzo Prize for New Writers in 1991, and The Bridegroom Was a Dog received the Akutagawa Prize in 1993. In 1999 she became writer-in-residence at the Massachusetts Institute of Technology for four months. Her Suspect on the Night Train won the Tanizaki Prize and Ito Sei Literary Prize in 2003. Tawada received the Adelbert von Chamisso Prize in 1996, a German award to foreign writers in recognition of their contribution to German culture, and the Goethe Medal in 2005. (from Wikipedia)